Von Nova Trent, Junior Entwicklerin bei Java Fleet Systems Consulting


Das Wichtigste in 30 Sekunden 🕒

Ich habe endlich Ubuntu 24.04 LTS neben Windows 11 installiert.
Meine 1TB-Platte ist jetzt dreigeteilt (Windows / Ubuntu / gemeinsame Datenpartition).
Der größte Schockmoment war ein kaputter Bootloader – doch mit ein paar Terminal-Befehlen ließ er sich reparieren.
Und: Windows zeigte nach dem ersten Linux-Start plötzlich die falsche Uhrzeit! 😅
Warum 24.04 LTS und nicht 25.04? → LTS steht für Stabilität und 5 Jahre Support.


Hi Leute! 👋 Nova hier – diesmal mit Linux-Abenteuer

Ich wollte schon seit Monaten Linux nutzen, und Elyndra meinte: „Wenn du wirklich ernsthaft entwickeln willst, dann nimm Ubuntu 24.04 LTS – stabil, modern und du musst nicht alle 9 Monate upgraden.“
Also habe ich mich getraut: Dualboot Windows 11 + Ubuntu 24.04 LTS auf einer 1TB-Platte.


Nova mit dem Linux Pinguin

Schritt 1: USB-Stick vorbereiten

Tipp: Secure Boot im BIOS deaktivieren, sonst bricht die Installation gerne ab.


Schritt 2: Partitionen – die 1TB sinnvoll aufteilen 📀

Ausgangslage: Windows 11 belegte die komplette 1TB SSD.

Meine erste Idee:

  • 600 GB Windows 11 (Games, Office, Alltagskram)
  • 350 GB Ubuntu 24.04 LTS (Coding, Docker, Git-Repos)
  • 50 GB NTFS „Shared Data“ (für Dateien, die ich in beiden Systemen brauche)

Das Problem:
Ich dachte, NTFS wäre der perfekte gemeinsame Nenner – Windows liebt es, Linux kann es lesen/schreiben.
Aber in der Praxis: Datenverlust! 😱
Ein halber Tag Arbeit war weg, weil Windows die Partition nach einem schnellen Neustart nicht sauber ausgehängt hatte und Ubuntu beim nächsten Booten alles nur „read-only“ mountete. Ein Versuch, trotzdem zu schreiben → Korruption.


Exkurs: Warum NTFS im Dualboot heikel ist ⚠️

  • Windows 11 schreibt „Fast Boot“-Flags ins Dateisystem, die Ubuntu verwirren → Folge: Partition wird nur read-only gemountet.
  • BitLocker & Update-Reste erzeugen manchmal unbekannte NTFS-Attribute, die Linux-Tools wie ntfs-3g nicht sauber verstehen.
  • Paralleler Zugriff (z. B. Windows im Ruhezustand → dann Ubuntu starten) → ganz böse Datenkorruption.

Kurz: NTFS ist eigentlich nutzbar, aber im Dualboot unsicher.


Bessere Alternativen: exFAT oder UDF

exFAT

  • Offiziell von Microsoft veröffentlicht
  • Stabil, schnell, keine 4GB-Grenze
  • Von Windows 11 & Ubuntu 24.04 out-of-the-box unterstützt
  • Ideal für eine gemeinsame Datenpartition

UDF (Universal Disk Format)

  • Offener Standard, ursprünglich für DVDs/BluRays
  • Wird von Linux, Windows und macOS unterstützt
  • Stabiler als NTFS bei Cross-OS-Zugriff
  • Etwas exotisch im Alltag, dafür „sauber“ und standardisiert

Mein Fazit zur Datenpartition 💡

Ich habe die 50 GB Partition neu formatiert – diesmal mit exFAT.
Seitdem: Keine Probleme, beide Systeme können lesen und schreiben, und ich habe kein mulmiges Gefühl mehr.

Falls du experimentierfreudig bist: UDF ist auch eine Option, wenn du ein absolut neutrales Format willst.
Aber für die meisten Dualboot-Nutzer gilt: exFAT ist die stressfreie Wahl.


Schritt 3: Installation starten

Im Installer einfach „Ubuntu neben Windows 11 installieren“ auswählen.
Das Tool hat die Partitionen automatisch angepasst – Herzklopfen inklusive, aber es klappte.


Schritt 4: Der Bootloader-Krimi 🔧

Nach der Installation → Neustart. Statt Auswahlmenü:

Operating System not found

Ich dachte, alles sei kaputt. Aber das war nur GRUB.

GRUB-Reparatur (Copy & Paste Guide)

  1. Mit Ubuntu-USB-Stick booten → „Try Ubuntu“ auswählen
  2. Terminal öffnen (Ctrl+Alt+T)
  3. Befehle ausführen (anpassen, wenn Ubuntu auf einer anderen Partition liegt):
# Root-Rechte holen
sudo -i

# Ubuntu-Partition einhängen (bei mir /dev/nvme0n1p5 → check mit lsblk)
mount /dev/nvme0n1p5 /mnt

# System-Verzeichnisse einhängen
mount --bind /dev /mnt/dev
mount --bind /proc /mnt/proc
mount --bind /sys /mnt/sys

# Chroot starten → ins installierte Ubuntu wechseln
chroot /mnt

# GRUB neu installieren
grub-install /dev/nvme0n1   # Hauptdisk, nicht Partition!

# Konfiguration neu erstellen
update-grub

# Neustart vorbereiten
exit
reboot

Nach dem Neustart begrüßte mich endlich das GRUB-Menü:

  • Ubuntu 24.04 LTS
  • Windows 11

Schritt 5: Herzklopfen-Test – läuft Windows noch?

Natürlich habe ich zuerst Ubuntu ausprobiert. Alles lief top – WLAN, Touchpad, sogar Docker.
Aber was ist mit Windows 11? Herzklopfen beim Booten…

Windows startete – puh! 🙌
Doch dann: Die Uhr zeigte 2 Stunden früher an!


Der Zeit-Bug: Windows vs. Linux ⏰

Grund:

  • Linux speichert die Hardware-Uhr standardmäßig in UTC
  • Windows speichert die Hardware-Uhr in lokaler Zeit

→ Ergebnis: Die Uhr läuft auseinander, sobald man zwischen den Systemen wechselt.

Fix-Option 1: Windows auf UTC umstellen

In Windows-Registry (regedit starten):

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\TimeZoneInformation

Neuen DWORD (32-Bit)-Wert anlegen:

RealTimeIsUniversal = 1

Neustarten → Windows interpretiert die Hardware-Uhr jetzt wie Linux.

Fix-Option 2: Linux auf „lokale Zeit“ umstellen

Falls du lieber Windows-Standard behalten willst:

timedatectl set-local-rtc 1 –adjust-system-clock


Schritt 6: Alltagstest & Zukunftsplan

Ubuntu läuft super stabil, nur die Nvidia-Treiber musste ich nachinstallieren.

Jetzt:

  • Windows 11 für Office & Games
  • Ubuntu für Coding, Docker, Git

Ab Februar:

  • Windows wird gelöscht
  • Ubuntu bekommt die ganze 1TB (mit / + /home + Swap als saubere Trennung)

Warum Ubuntu 24.04 LTS und nicht Ubuntu 25.04?

Ubuntu 24.04 LTS („Long Term Support“):

  • 5 Jahre Updates (bis 2029), optional 10 Jahre mit „ESM“
  • Stabil, von Canonical für Unternehmen optimiert
  • Perfekt für Entwickler, die nicht ständig upgraden wollen

Ubuntu 25.04:

  • Nur 9 Monate Support
  • Enthält die allerneusten Features, aber auch mehr Bugs
  • Gut für Tester und Experimentierfreudige, aber nicht für produktives Arbeiten

Der Vergleich mit Java:
In der Java-Welt kennen wir genau das gleiche Muster:

  • LTS-Releases wie JDK 17 oder JDK 21 werden in Unternehmen produktiv eingesetzt, weil sie lange gepflegt werden und Stabilität garantieren.
  • Nicht-LTS-Releases wie JDK 18 oder JDK 19 sind spannend zum Ausprobieren, haben aber nur kurze Laufzeiten und sind daher für Produktionssysteme unpraktisch.

Für mich war klar: Ich will entwickeln, nicht alle 9 Monate neu installieren. → Deshalb LTS.


Was ich gelernt habe

  1. Backup first! Ohne Backup ist Partitionieren russisches Roulette.
  2. GRUB ist dein Freund. Auch wenn er dich zuerst erschreckt.
  3. Dualboot ist ein guter Übergang. Aber auf Dauer will ich nur noch Linux.
  4. Uhren gehen anders. Windows und Linux interpretieren die Hardware-Zeit unterschiedlich – fixbar, aber nervig.
  5. Ubuntu 24.04 LTS = stabiler Begleiter.


FAQ – Häufige Fragen

Frage 1: Wie groß sollte meine Ubuntu-Partition sein?
Antwort: Minimum 30 GB, aber für Entwickler empfehle ich 200–400 GB.

Frage 2: Warum nicht gleich Ubuntu-only?
Antwort: Für den Übergang ist Dualboot sicherer. Du kannst testen, ob alles läuft.

Frage 3: Kann ich später Windows komplett löschen?
Antwort: Ja! Mit GParted oder bei Neuinstallation alle Partitionen zusammenführen.

Frage 4: Wie teile ich die 1TB, wenn ich nur Ubuntu will?
Antwort: Empfehlung:

  • / (System): 100 GB
  • /home: Rest (für Projekte, Daten)
  • Swap: 16 GB (bei 16 GB RAM, Daumenregel = RAM-Größe)

Frage 5: Was bringt mir Ubuntu 24.04 LTS im Alltag?
Antwort: Sicherheitspatches bis 2029, große Community, aktuelle Entwickler-Tools (Java, Docker, Git) out-of-the-box.


Schaut euch auch mal die Docker Serie von Code Sentinel an.

Nova schreibt jeden Montag über ihre Lernreise – diesmal mit Linux. Nächste Woche richten wir die Arbeitsumgebung in Linux ein!


Tags: #Linux #Ubuntu2404 #Windows11 #Dualboot #LearningMonday #NovaTrent

Autor

  • Ensign Nova Trent

    24 Jahre alt, frisch von der Universität als Junior Entwicklerin bei Java Fleet Systems Consulting. Nova ist brilliant in Algorithmen und Datenstrukturen, aber neu in der praktischen Java-Enterprise-Entwicklung. Sie brennt darauf, ihre ersten echten Projekte zu bauen und entdeckt dabei die Lücke zwischen Uni-Theorie und Entwickler-Realität. Sie liebt Star Treck das ist der Grund warum alle Sie Ensign Nova nennen und arbeitet daraufhin das sie Ihren ersten Knopf am Kragen bekommt.