J.M. Observer berichtet – 27. September 2025
Heute lerne ich eine wichtige Lektion: Die gefährlichsten Bugs sind nicht die technischen, sondern die menschlichen. Und manchmal ist die beste Debugging-Strategie, einfach loszulassen und das Chaos zu umarmen. Aber das muss Code Sentinel erst noch lernen.
Rückblick: Wie es zum Picknick kam
Vor einer Woche, nach dem Pasta-Abend, hatte Lisa gefragt: „Hättest du Lust, nächstes Wochenende mit mir einen Kaffee zu trinken? Im Park, mit Gateway.“
Einfach. Unkompliziert. Einen Kaffee. Im Park.
Aber Code Sentinel ist Code Sentinel. In seinem Kopf wurde aus „Kaffee im Park“ sofort ein vollständiges Projekt-Proposal:
Phase 1: Nicht nur Kaffee – richtiges Picknick
Phase 2: Nicht irgendein Park – die Gruga
Phase 3: Nicht nur Gateway – perfektes Date-Setup
Deliverable: Lisa beeindrucken
Gateway hatte ihn skeptisch angeschaut, als er ihr den Plan erklärt hatte. „Miau,“ hatte sie gesagt – übersetzt: „Sie wollte nur Kaffee, Dude.“
Aber es war zu spät. Der Plan war bereits im Git-Repository seines Gehirns committed.
09:00 Uhr – Vorbereitung
Samstag, 09:00 Uhr. Code Sentinel steht in seiner Küche und packt den Picknickkorb.
Sein Handy liegt auf dem Tisch, Wetter-App geöffnet: „Heiter bis wolkig, 22°C, Regenwahrscheinlichkeit 20%“. Gut. Akzeptabel.
Die Einkaufsliste auf seinem Küchentisch ist… umfangreich:
- ✅ Baguette (vom guten Bäcker)
- ✅ Verschiedene Käsesorten (er hatte 20 Minuten vor dem Käseregal gestanden)
- ✅ Weintrauben, Erdbeeren, Kirschtomaten
- ✅ Hummus, Oliven, kleine Snacks
- ✅ Zwei Flaschen Limonade (er trinkt keinen Alkohol beim ersten… zweiten? dritten? Date)
- ✅ Kaffee in einer Thermoskanne (das hatte Lisa schließlich ursprünglich gewollt)
Gateway sitzt auf dem Tisch und beobachtet, wie er den dritten Käse einpackt.
„Sie wollte Kaffee,“ sagt er zu seiner Katze. „Das hier ist… eine erweiterte Version von Kaffee.“
Gateway schnurrt – halb zustimmend, halb skeptisch.
„Ich will ihr zeigen, dass ich mir Mühe gebe. Dass sie mir wichtig ist.“
Gateway miaut. Übersetzt: „Indem du ein einfaches Treffen verkomplizierst?“
„Es ist nicht kompliziert. Es ist… durchdacht.“
Er packt die Picknickdecke ein. Die gute, die er sonst nie benutzt. Dazu zwei Kissen, weil… warum nicht? Bequemlichkeit ist wichtig.
Sein Handy summt. WhatsApp von Lisa: „Bin schon aufgeregt! 😊 Gateway kommt mit, oder?“
Er lächelt und tippt zurück: „Natürlich. Sie würde mich umbringen, wenn ich ohne sie gehe.“
Fügt ein Katzen-Emoji hinzu. Schickt es ab. Progress.
14:30 Uhr – Ankunft in der Gruga
Die Gruga im Herbst ist wunderschön. Bunte Blätter, warmes Licht, Familien auf den Wiesen. Code Sentinel trägt den Picknickkorb in einer Hand, Gateway’s Transportkorb in der anderen, und einen Rucksack auf dem Rücken.
Er sieht aus wie jemand, der für eine Woche Camping-Trip packt, nicht für ein dreistündiges Picknick.
Lisa wartet am Haupteingang. Sie trägt Jeans, ein leichtes Sweatshirt und Sneakers. Ihre Haare sind zu einem lockeren Zopf geflochten. Sie sieht aus, als hätte sie sich in fünf Minuten fertig gemacht – und sieht dabei perfekt aus.
„Hey!“ Sie strahlt, als sie ihn sieht. Dann schaut sie auf seine Ausrüstung. „Wow. Du bist… vorbereitet.“
Code wird leicht rot. „Ich dachte, ich… es sollte schön werden.“
„Das wird es.“ Sie küsst ihn zur Begrüßung – ein kurzer Kuss auf die Wange, der sein Herz trotzdem zum Stolpern bringt. „Lass uns einen schönen Platz finden.“
Gateway miaut aus ihrem Korb. Lisa lacht und öffnet die Tür einen Spalt, um die Katze zu streicheln.
„Hallo, süße Maus. Bereit für ein Abenteuer?“
Sie gehen durch die Gruga, vorbei an Familien mit Kindern, Joggern, anderen Pärchen. Code sucht den perfekten Spot – nicht zu nah am Weg, nicht zu weit vom Pavillon, gute Schattierung, ebener Boden…
„Hier!“ Lisa zeigt auf eine Wiese unter einer großen Eiche. „Das ist perfekt.“
Es ist… okay. Nicht der Spot, den er gewählt hätte (etwas zu nah am Weg), aber Lisa’s Augen leuchten, also nickt er.
„Perfekt,“ wiederholt er.
14:45 Uhr – Das perfekte Picknick
Code breitet die Decke aus. Lisa hilft ihm, die Kissen zu arrangieren. Gateway wird aus ihrem Korb befreit und beginnt sofort, die neue Umgebung zu erkunden – vorsichtig, aber neugierig.
Das Essen kommt aus dem Korb. Code hat… vielleicht zu viel eingekauft. Die Decke ist voll.
„Wow,“ sagt Lisa und lacht. „Wie viele Leute erwartest du?“
„Ich… wollte Auswahl haben.“ Er wird rot. „Ich wusste nicht, was du magst.“
„Code.“ Sie nimmt seine Hand. „Das ist süß. Und völlig übertrieben. Ich liebe es.“
Sie setzen sich, probieren die verschiedenen Käsesorten (Lisa mag den Ziegenkäse am liebsten, notiert sich Code mental), teilen sich das Baguette, füttern Gateway mit kleinen Stückchen Käse.
Es ist… perfekt. Die Sonne scheint durch die Blätter, ein leichter Wind geht, Kinder lachen in der Ferne. Lisa erzählt von ihrer Woche in der Schule – ein Achtjähriger hat ihr ein Bild gemalt, „Code und Lisa mit Gateway“, obwohl sie nie über ihn gesprochen hat.
„Kinder haben Antennen für sowas,“ sagt sie grinsend. „Ich hab wohl zu viel gelächelt diese Woche.“
Code’s Herz macht einen kleinen Sprung. Sie lächelt wegen ihm. Er ist der Grund, warum Drittklässler Bilder malen.
„Ich hätte auch ein Bild gemalt,“ sagt er. „Wenn ich zeichnen könnte.“
„Du baust Modelleisenbahnen. Das ist besser.“
Gateway hat sich in einem Sonnenfleck niedergelassen und döst. Alles ist ruhig. Friedlich. Perfekt.
Und dann schaut Code nach oben.
Die Wolken, die vorhin noch harmlos aussahen, sind jetzt deutlich dunkler. Und dichter. Und… näher.
„Lisa?“ Seine Stimme klingt angespannt.
„Mm?“ Sie beißt in eine Erdbeere.
„Ich glaube, es wird regnen.“
Sie schaut nach oben, blinzelt gegen die Sonne. „Ach, das ist nur eine Wolke.“
„Das sind mehrere Wolken. Große Wolken. Dunkle Wolken.“
„Code.“ Sie legt eine Hand auf seinen Arm. „Es ist okay. Wir sind in der Gruga, nicht in der Wüste. Wenn’s regnet, gehen wir halt.“
Wenn’s regnet, gehen wir halt.
So einfach kann man das sehen. Keine Contingency-Pläne, keine Backup-Strategien. Einfach… reagieren.
Code versucht, sich zu entspannen. Atmet tief durch. Nimmt eine Weintraube.
Dann fällt der erste Tropfen.
15:15 Uhr – Der Regen
Es beginnt sanft. Ein paar Tropfen hier und da.
„Siehst du?“ Lisa lächelt. „Nur ein bisschen.“
Dann, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, öffnet der Himmel die Schleusen.
Es regnet nicht. Es schüttet. Es ist eine Wand aus Wasser.
„Oh!“ Lisa springt auf. „Oh shit!“
Code’s Instinkte übernehmen. Emergency Protocol aktiviert. Er greift nach der Decke, dem Essen, Gateway’s Korb…
Aber es ist zu viel. Seine Hände sind zu voll. Die Decke ist nass und schwer.
„Lass das Essen!“ ruft Lisa und schnappt sich Gateway’s Korb. „Wir rennen!“
Sie rennen zum nächsten Pavillon – etwa hundert Meter entfernt. Code mit der nassen Decke, dem Rucksack, einem halb gepackten Korb. Lisa mit Gateway und ihrer Handtasche.
Die Weintrauben bleiben zurück. Die Erdbeeren. Der schöne Käse. Das Baguette liegt auf der Wiese und saugt sich mit Wasser voll.
Als sie unter dem Pavillon ankommen, sind beide durchnässt. Code’s Hemd klebt an ihm, Lisa’s Haare tropfen, Gateway miaut protestierend aus ihrem Korb.
Code steht da, außer Atem, und starrt auf das Desaster. Sein perfektes Picknick ist… ruiniert. Komplett ruiniert.
„Scheiße,“ sagt er leise.
Dann lauter: „SCHEISSE!“
Lisa schaut ihn an. Ihre Haare kleben im Gesicht, ihre Klamotten sind durchweicht. Und dann… fängt sie an zu lachen.
Nicht höflich. Nicht gekünstelt. Sie lacht aus vollem Herzen, biegt sich vor Lachen.
„Das… das war…“ Sie kann kaum sprechen. „Das Baguette! Hast du gesehen, wie das Baguette einfach… da liegt?“
Code starrt sie an. Sie findet das… lustig?
„Es war ein Desaster,“ sagt er flach.
„Es war ein Abenteuer!“ Sie wischt sich die nassen Haare aus dem Gesicht. „Wann hattest du das letzte Mal so einen richtigen ‚alles geht schief‘ Moment?“
Er denkt nach. Wann? In seinem Job kontrolliert er alles. In seinem Leben plant er alles. Wann ist das letzte Mal wirklich was schiefgegangen?
„Ich… weiß nicht.“
„Siehst du?“ Sie setzt sich auf eine Bank unter dem Pavillon. „Das ist Leben. Chaos. Unperfekt. Echt.“
Gateway wird aus ihrem Korb befreit und schüttelt sich empört. Lisa lacht wieder und krault die nasse Katze.
„Tut mir leid, süße Maus. War nicht geplant.“
Code setzt sich neben sie. Seine Klamotten quietschen. Er fühlt sich wie ein kompletter Versager.
„Ich wollte, dass es schön wird,“ sagt er leise. „Ich wollte dir einen schönen Tag machen.“
Lisa schaut ihn an. Ihre Augen sind warm, trotz des kalten Regens.
„Code.“ Sie nimmt seine nasse Hand. „Das ist der schönste Tag, den ich seit langem hatte.“
„Wir sind durchnässt. Das Essen ist hin. Deine Katze hasst mich jetzt wahrscheinlich.“
„Gateway hasst niemanden, der Käse mitbringt. Und ja, wir sind nass. Und ja, das Essen ist weg. Aber…“ Sie deutet auf die Wiese, wo das Baguette einsam im Regen liegt. „Das ist eine Geschichte. Das ist etwas, woran ich mich erinnern werde.“
„An mein spektakuläres Scheitern?“
„An den Moment, wo du ‚Scheiße‘ gerufen hast und ausgesehen hast wie ein nasser, verlorener Welpe.“ Sie grinst. „Das war süß.“
„Süß,“ wiederholt er skeptisch.
„Ja. Weil es echt war. Nicht perfekt. Nicht geplant. Einfach… du.“
Code schaut sie an – nass, lachend, glücklich trotz des Chaos – und versteht zum ersten Mal, was sie meint.
Vielleicht ist das der Punkt. Vielleicht geht es nicht darum, alles zu kontrollieren. Vielleicht geht es darum, mit der richtigen Person im Regen zu stehen und trotzdem zu lachen.
„Ich bin nicht gut mit Chaos,“ gesteht er.
„I know.“ Sie lehnt ihren Kopf an seine nasse Schulter. „Aber ich bin gut mit Chaos. Ich bin Grundschullehrerin – Chaos ist mein daily business.“
„Du könntest mir beibringen, wie man… damit umgeht.“
„Deal.“ Sie küsst seine Wange. „Lektion eins: Wenn’s regnet, lach drüber.“
Gateway miaut von ihrem Platz auf der Bank – ein leicht genervtes, aber akzeptierendes Miau.
„Sie stimmt zu,“ übersetzt Lisa.
Code lächelt – zum ersten Mal seit dem Regen. „Okay. Lektion eins verstanden.“
15:45 Uhr – Die Begegnung
Der Regen lässt nach. Es nieselt nur noch. Andere Menschen kommen zum Pavillon – ebenfalls durchnässt, ebenfalls auf der Flucht.
Darunter eine Frau mit einem mittelgroßen, schwarz-weißen Hund.
Code erstarrt.
„Katharina?“
Katharina „Kat“ Schmidt, Frontend-Architektin bei Java Fleet, steht vor ihm – ebenfalls nass, ihre kurzen Haare kleben am Kopf, aber sie lächelt amüsiert.
„Code? Was…“ Sie schaut von ihm zu Lisa zu Gateway auf der Bank. „Wow. Du bist… komplett durchweicht.“
Code wird rot. Natürlich. Natürlich trifft er hier eine Kollegin. Natürlich genau jetzt.
„Ich… wir hatten… das war…“ Er stammelt.
Der Hund – Pixel – wedelt mit dem Schwanz und beschnuppert interessiert Gateway’s Korb. Gateway faucht halbherzig, aber es ist mehr Show als ernst gemeint.
Lisa steht auf und rettet die Situation mit einem Lächeln.
„Hi! Ich bin Lisa.“ Sie streckt die Hand aus, als wäre es das Normalste der Welt, durchnässt unter einem Pavillon im Park neue Leute kennenzulernen. „Du bist bestimmt eine Kollegin von Code?“
Kat schüttelt ihre Hand, sichtlich beeindruckt von Lisa’s Gelassenheit.
„Katharina. Aber alle nennen mich Kat. Wir arbeiten im selben Team.“ Sie grinst. „Code hat nie erwähnt, dass er… dass er eine…“
„Freundin,“ sagt Lisa selbstbewusst. Das Wort hängt in der Luft – sie haben das noch nicht offiziell definiert, aber Lisa sagt es, als wäre es selbstverständlich.
Code’s Herz macht einen Sprung. Freundin. Sie hat „Freundin“ gesagt.
„Freundin,“ wiederholt Kat, ihr Grin wird breiter. „Das ist… das ist toll! Code, warum hast du nichts gesagt?“
Code öffnet den Mund. Schließt ihn wieder. Öffnet ihn. Keine Worte kommen raus.
Lisa lacht. „Er ist ein bisschen… privat.“
„Das ist eine Untertreibung,“ sagt Kat amüsiert. Sie schaut auf ihre durchnässten Klamotten und Lisa’s nasse Haare. „Picknick im Regen?“
„War nicht geplant,“ sagt Code endlich. Seine Stimme klingt etwas gepresst.
„Das macht es besser,“ sagt Kat. Sie wirft ihm einen wissenden Blick zu – den „wir reden montags im Büro“ Blick. „Ich sollte weiter. Pixel will noch seine Runde. Schön, dich kennenzulernen, Lisa!“
„Dich auch!“
Kat geht mit Pixel, aber nicht ohne sich noch einmal umzudrehen und Code einen Daumen nach oben zu zeigen.
Als sie außer Sichtweite ist, lässt Code sich zurück auf die Bank fallen.
„Das war…“ Er schaut Lisa an. „Das war peinlich.“
„Das war süß.“ Lisa setzt sich neben ihn. „Du warst total verlegen. Wie ein Teenager, der von seinen Eltern beim ersten Date erwischt wird.“
„Sie wird es montags im Büro erzählen.“
„Und?“ Lisa hebt eine Augenbraue. „Ist es ein Geheimnis?“
„Nein. Ich… nein.“ Er atmet durch. „Du hast ‚Freundin‘ gesagt.“
„Hab ich.“ Sie schaut ihn direkt an. „War das okay?“
Sein Herz rast. Das ist ein defining moment. Eine Entscheidung. Commitment.
„Ja,“ sagt er. „Das war okay. Das war… das war richtig.“
Lisa lächelt – das volle, warme Lächeln, das seine ganze Welt heller macht.
„Gut. Dann bin ich jetzt offiziell deine nasse, durchweichte Freundin, die mit dir im Regen steht.“
„Die beste Art von Freundin,“ sagt er, und er meint es ernst.
16:30 Uhr – Der Weg nach Hause
Sie laufen zurück durch die Gruga, Gateway im Arm (der Korb ist zu nass), Hand in Hand. Der Regen hat aufgehört, die Sonne kommt wieder raus. Alles dampft.
„Das war echt ein beschissenes Picknick,“ sagt Code.
„Das war das beste beschissene Picknick meines Lebens,“ korrigiert Lisa.
„Nächstes Mal mache ich es besser.“
„Nächstes Mal,“ sagt Lisa und bleibt stehen, „machen wir es anders. Keine Planung. Wir gehen einfach los und schauen, was passiert.“
Code starrt sie an. „Keine Planung? Einfach… improvisieren?“
„Ja. Wing it. Spontan sein.“
Jede Faser in seinem Körper rebelliert gegen diese Idee. Keine Planung? Das ist… das ist Chaos. Das ist risikobehaftet. Das ist…
Er schaut Lisa an. Sie steht da, nass, zerzaust, lächelnd, und wartet geduldig auf seine Antwort.
„Okay,“ sagt er. „Wir können es… versuchen.“
Lisa’s Augen werden groß. „Wirklich? Du? Wing it?“
„Mit dir als Backup-System.“ Er lächelt schief. „Du bist gut mit Chaos, remember?“
Sie küsst ihn. Nicht auf die Wange diesmal – auf den Mund. Ein richtiger Kuss. Kurz, aber intensiv.
„Das war dafür,“ sagt sie, als sie sich trennt.
„Wofür?“
„Dafür, dass du es versuchst. Dafür, dass du dich öffnest. Dafür, dass du bereit bist, dich zu verändern.“
Gateway miaut zustimmend aus seinen Armen.
17:30 Uhr – Zuhause
Vor ihrer Haustür zögern sie. Code’s Klamotten sind immer noch feucht, Gateway miaut müde in seinen Armen.
„Danke,“ sagt Lisa. „Für das Picknick. Für den Regen. Für alles.“
„Ich hätte es besser machen sollen.“
„Es war perfekt, weil es unperfekt war.“ Sie küsst ihn wieder. „Und weil du dabei warst.“
„Freundin,“ sagt er das Wort vorsichtig. „Du bist meine Freundin.“
„Und du bist mein Freund.“ Sie grinst. „Mein überplanender, süßer, durchnässter Freund.“
„Das klingt wie ein Bug-Report.“
„Das klingt wie ein Feature.“
Sie verabschieden sich mit einem letzten Kuss. Als Code in seine Wohnung geht, Proxy und Firewall begrüßen ihn neugierig. Gateway berichtet ihnen ausführlich von ihrem Abenteuer – auf Katzensprache, aber die Message ist klar: Es war chaotisch, nass, und irgendwie perfekt.
21:00 Uhr – Lessons Learned
Code sitzt zu Hause, in trockenen Klamotten, eine Tasse Tee in der Hand. Normalerweise würde er jetzt eine Post-Mortem-Analyse schreiben:
Was ist schiefgelaufen:
- Zu viel Essen
- Falsche Wetter-Einschätzung
- Backup-Plan fehlte
- Equipment-Management versagt
Lessons Learned:
- Mehr Wetter-Apps nutzen
- Wasserdichte Container
- Pavillon-Locations im Voraus checken
Aber heute… öffnet er stattdessen WhatsApp.
Lisa hat Fotos geschickt:
- Selfie von ihr und Code unter dem Pavillon, beide nass und lachend
- Gateway, empört und durchweicht
- Das Baguette auf der Wiese (sie hat tatsächlich ein Foto gemacht)
Darunter ihre Nachricht: „Best date ever! 😂 Nächstes Mal: Pizza drinnen und Netflix?“
Er lächelt und tippt zurück: „Pizza. Indoor. Keine Wetter-Variablen. Deal.“
Pause. Dann: „War trotzdem schön. Danke, dass du gelacht hast statt wegzulaufen.“
Ihre Antwort kommt sofort: „Mit dir im Regen stehen ist besser als mit jedem anderen im Trockenen. ❤️ Schlaf gut, mein Chaos-Planer.“
Code speichert das Foto vom durchweichten Baguette. Macht es NICHT zum Hintergrundbild (noch zu früh), aber speichert es in einem Ordner: „Lisa – Momente“.
Neue Lesson Learned: Manchmal ist der Bug das Feature. Manchmal ist das Chaos der Plan. Und manchmal ist die beste Freundin der Welt eine, die im Regen lacht und dich trotzdem perfekt findet.
Gateway springt auf seinen Schoß und schnurrt zustimmend.
„Du hattest recht,“ sagt er zu seiner Katze. „Sie ist gut für mich.“
Gateway’s Schnurren intensiviert sich. Übersetzt: „Hab ich dir doch gleich gesagt, Dude.“
22:00 Uhr – Team-Reaktion
Sein Handy summt. WhatsApp vom Java Fleet Team – natürlich hat Kat schon berichtet.
Kat: „Leute! Ich hab Code heute in der Gruga gesehen. Mit einer Frau. UND sie hat ‚Freundin‘ gesagt! 😱“
Nova: „WAAAAS?! Code hat eine Freundin?! Seit wann?!“
Elyndra: „Das ist wundervoll! Wer ist sie?“
Kofi: „Bro! Du hast was zu erzählen!“
Cassian: „Gratulation. Remember: Communication is key in relationships.“
Code seufzt und tippt: „Ihr seid alle unmöglich. Ja, das ist Lisa. Ja, wir sind zusammen. Nein, ich erzähle keine Details.“
Nova: „DETAILS! Wir wollen ALLE Details!“
Kat: „Sie war übrigens super süß. Und ihr wart beide komplett nass. Picknick im Regen? Romantic! 😍“
Elyndra: „Das klingt nach einer Geschichte. Erzähl beim nächsten Team-Lunch?“
Code lächelt, trotz sich selbst. „Vielleicht. Mal sehen.“
Er schaltet das Handy auf stumm, bevor Nova weitere Fragen stellen kann.
Gateway miaut – ein zufriedenes, wissend es Miau.
„Ja,“ sagt Code zu seiner Katze. „Das Team weiß jetzt. Und montags werden sie mich löchern.“
Gateway blinzelt langsam. In Katzensprache: „Deal with it. Du bist glücklich. Das ist wichtiger.“
Und weißt du was? Sie hat recht.
J.M. Observer abschließend:
Heute habe ich eine fundamentale Wahrheit gelernt: Die besten Verbindungen entstehen nicht in der Perfektion, sondern im Chaos. Wenn zwei Menschen zusammen im Regen stehen und über ein nasses Baguette lachen können, dann haben sie etwas Echtes gefunden.
Code Sentinel, der Mann der perfekten Pläne, lernt langsam, dass Liebe kein Deployment ist. Sie braucht keine Checklisten, keine Backup-Strategien, keine Wetter-Apps.
Sie braucht nur Mut. Den Mut, zu scheitern. Den Mut, zu lachen. Den Mut, die Hand einer Frau zu halten, die dein Chaos liebt.
Lisa ist nicht einfach eine Frau, die in sein Leben getreten ist. Sie ist ein System-Update. Ein Paradigmenwechsel. Die Variable, die alles verändert.
Und die Begegnung mit Kat? Die macht es offiziell. Das Team weiß jetzt. Code ist nicht mehr nur „der Sicherheitstyp“. Er ist „Code mit der süßen Freundin, die im Regen lacht“.
Gateway hat das alles schon längst gewusst. Katzen sind weise.
Next Status: Code Sentinel beginnt zu verstehen, dass „gut genug“ manchmal perfekt ist. Und dass eine Frau, die „Freundin“ sagt, ohne gefragt zu werden, genau die richtige ist.
Mehr Beobachtungen folgen…
- J.M. Observer
j.m.observer@javafleet.de
„Observing life, one chaos at a time“
Hat dir das Picknick-Desaster gefallen?
Manchmal sind die besten Momente die, die komplett schiefgehen. Schreib mir deine eigenen Chaos-Geschichten an j.m.observer@javafleet.de – ich sammle sie alle für die nächsten Private Logs!
Willst du wissen, wie es mit Code und Lisa weitergeht? Teil 4 kommt bald – und da wird’s richtig ernst… 😉
Teil der Java Fleet Private Logs – Die Geschichten hinter dem Code
