SQL Basic Kurs
Von Elyndra Valen, Senior Entwicklerin bei Java Fleet Systems Consulting
🗺️ Deine Position im Kurs
| Tag | Thema | Status |
|---|---|---|
| → 1 | Warum Datenbanken? | 👉 DU BIST HIER! |
| 2 | Das relationale Modell | 🔜 Kommt als nächstes |
| 3 | Schlüssel & Beziehungen | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 4 | Tabellen erstellen & Daten pflegen | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 5 | SELECT – Deine erste Abfrage | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 6 | Filtern und Sortieren | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 7 | Gruppieren und Auswerten | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 8 | JOINs – Tabellen verbinden | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 9 | Views und Ausblick | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
| 10 | Zusammenfassung & Projekt | 🔒 Noch nicht freigeschaltet |
Modul: SQL Basic
Gesamt-Dauer: 10 Kurstage
Dein Ziel: Verstehen, warum Datenbanken existieren und was sie besser machen als Excel
📋 Voraussetzungen für diesen Tag
Du brauchst:
- ✅ Keine Vorkenntnisse – wir starten bei Null!
- ✅ Deinen Kurs-Computer mit vorinstalliertem XAMPP
- ✅ Neugier und etwas Geduld
Das Wichtigste: Du musst NICHTS über Programmierung oder IT wissen. Wir erklären alles von Grund auf.
Deine Arbeitsumgebung: Auf deinem Computer ist XAMPP vorinstalliert. Das ist ein Paket, das alles mitbringt, was du brauchst:
- MariaDB 10.4 – das ist unsere Datenbank
- phpMyAdmin – eine Oberfläche, über die du mit der Datenbank „redest“
Ab Tag 4 zeigen wir dir genau, wie du damit arbeitest. Heute ist erstmal Theorie dran!
Fragen?
Schreib uns: elyndra.valen@java-developer.online
⚡ Das Wichtigste in 30 Sekunden
Heute lernst du:
- ✅ Warum Excel bei größeren Datenmengen scheitert
- ✅ Was eine Datenbank ist (und was nicht)
- ✅ Wie du mit einer Datenbank „sprichst“
- ✅ Unsere Übungsdatenbank kennenlernen
Am Ende des Tages weißt du: Warum Unternehmen Datenbanken statt Excel-Tabellen nutzen – und warum das auch für dich relevant ist.
Schwierigkeitsgrad: 🟢 Einsteiger
Hi! 👋
Ich bin Elyndra, und ich freue mich, dass du dabei bist.
Kurz zu mir: Ich arbeite als Entwicklerin und habe schon viele Menschen in SQL eingeführt. Was ich dabei gelernt habe: Die meisten Konzepte sind gar nicht so kompliziert – sie werden nur oft kompliziert erklärt.
Warum Datenbanken wichtig sind: Egal ob du im Marketing arbeitest, in der Buchhaltung, im Personalwesen oder wo auch immer – irgendwo laufen im Hintergrund Datenbanken. Kundendaten, Bestellungen, Mitarbeiterinformationen, Lagerbestände… all das steckt in Datenbanken. Wer sie versteht, versteht, wie moderne Unternehmen funktionieren.
Was dich heute erwartet: Wir starten ganz sanft. Heute geht es erstmal darum zu verstehen, WARUM wir Datenbanken brauchen. Wir schauen uns an, was schiefläuft, wenn man versucht, alles in Excel zu packen. Und dann lernst du das Grundprinzip kennen: Wie „redet“ man eigentlich mit einer Datenbank?
Keine Sorge: Du musst heute noch keinen einzigen Befehl eintippen. Wir bauen das Fundament. Die Praxis kommt ab Tag 4.
Los geht’s! 🚀

🟢 GRUNDLAGEN: Warum Datenbanken?
Das Excel-Problem
Stell dir vor, du arbeitest bei einem kleinen Online-Shop. Am Anfang verwaltet ihr eure Kunden in einer Excel-Tabelle:
| Name | Adresse | Bestellung | Produkt | Preis |
|---|---|---|---|---|
| Müller | Berlin, Hauptstr. 1 | 2024-001 | Laptop | 899€ |
| Müller | Berlin, Hauptstr. 1 | 2024-002 | Maus | 29€ |
| Schmidt | Hamburg, Bergweg 5 | 2024-003 | Tastatur | 79€ |
| Müller | Berlin, Hauptstr. 1 | 2024-004 | Kabel | 15€ |
Fällt dir etwas auf?

Problem 1: Redundanz (Doppelte Daten) Die Adresse von Herrn Müller steht dreimal in der Tabelle. Was passiert, wenn er umzieht? Du musst JEDE Zeile einzeln ändern. Vergisst du eine, hast du widersprüchliche Daten.
Problem 2: Kein Teamwork Deine Kollegin will gleichzeitig die Tabelle bearbeiten. Excel sagt: „Datei ist gesperrt“. Einer muss warten.
Problem 3: Keine Sicherheit Der Praktikant löscht aus Versehen 500 Zeilen. Strg+Z hilft nur begrenzt. Kein automatisches Backup, keine Wiederherstellung.
Problem 4: Strukturchaos Jemand fügt eine neue Spalte in der Mitte ein. Plötzlich funktionieren alle Formeln nicht mehr, die sich auf Spaltenbuchstaben beziehen.
Fazit: Excel ist super für kleine Listen und schnelle Berechnungen. Aber sobald mehrere Leute mit größeren Datenmengen arbeiten, stößt es an seine Grenzen.
Fun Fact: Excel hat harte Limits:
- Alte Version (.xls): maximal 65.536 Zeilen
- Neue Version (.xlsx): maximal ~1 Million Zeilen
Klingt viel? Ein mittelgroßer Online-Shop hat schnell 100.000 Bestellungen pro Jahr. Mit allen Positionen, Kundendaten und Produktinfos bist du schneller am Limit als du denkst. Eine Datenbank kennt solche Grenzen praktisch nicht.
Was ist eine Datenbank?
Eine Datenbank ist im Grunde ein intelligentes Ordnungssystem für Daten.
Alltagsvergleich: Stell dir eine Bibliothek vor. Du gehst nicht durch jedes Regal und blätterst durch jedes Buch, um eines zu finden. Stattdessen gehst du zum Katalog, sagst „Ich suche Bücher von Autor X zum Thema Y“ – und bekommst eine Liste.
Eine Datenbank funktioniert ähnlich:
- Du stellst eine Frage (in einer speziellen Sprache namens SQL)
- Die Datenbank sucht in ihren Daten
- Du bekommst eine Antwort
Was ist ein DBMS?
Du hast vielleicht Namen wie „MySQL“, „MariaDB“, „PostgreSQL“ oder „Oracle“ gehört. Das sind Datenbank-Management-Systeme (DBMS).
Vereinfacht gesagt:
- Die Datenbank = deine Daten (die Bücher in der Bibliothek)
- Das DBMS = das System, das die Daten verwaltet (die Bibliothekarin, die weiß wo alles steht)
Wir werden mit MariaDB arbeiten. Aber keine Sorge – die Grundlagen, die du lernst (SQL), funktionieren fast überall gleich.
Client-Server: Du fragst, die Datenbank antwortet
Hier ein Konzept, das du kennen solltest: Client-Server.
Alltagsvergleich: Restaurant
- Du (Client): Bestellst beim Kellner „Ich hätte gerne eine Pizza Margherita“
- Küche (Server): Bereitet deine Bestellung vor
- Du: Bekommst die fertige Pizza
Bei Datenbanken:
- Du (Client): Schickst eine Anfrage: „Zeige mir alle Kunden aus Berlin“
- Datenbank (Server): Sucht und bereitet die Antwort vor
- Du: Bekommst die Liste der Berliner Kunden
Der Vorteil: Die Datenbank (der Server) kann von VIELEN Clients gleichzeitig gefragt werden. Anders als bei Excel, wo nur einer die Datei öffnen kann.
🟡 PROFESSIONALS: Datenbanken im echten Einsatz
Wo stecken überall Datenbanken?
Du arbeitest täglich mit Datenbanken – auch wenn du es nicht merkst:
- Online-Banking: Dein Kontostand, deine Überweisungen
- Online-Shops: Produkte, Warenkörbe, Bestellungen
- Buchungssysteme: Flüge, Hotels, Mietwagen
- Soziale Netzwerke: Profile, Posts, Freundeslisten
- Unternehmenssoftware: Kundendaten, Rechnungen, Lagerbestände
Beispiel aus dem Arbeitsalltag: Wenn du im Marketing arbeitest und einen Newsletter verschicken willst, fragst du (vereinfacht): „Gib mir alle Kunden, die in den letzten 30 Tagen etwas gekauft haben.“ Die Datenbank liefert dir diese Liste – in Sekunden, auch bei 100.000 Kunden.
Unsere Übungsdatenbank: versandhandel
In den nächsten Tagen arbeiten wir mit einer Beispiel-Datenbank namens versandhandel. Sie simuliert einen kleinen Online-Shop.
Diese Tabellen gibt es:
- kunden – Wer sind unsere Kunden?
- produkte – Was verkaufen wir?
- bestellungen – Wer hat wann bestellt?
- positionen – Was wurde bestellt (welches Produkt, welche Menge)?
- lieferungen – Wann wurde versendet?

Heute musst du dir das noch nicht merken. Ab Tag 2 werden wir uns die Tabellen genauer anschauen.
Die 4 Vorteile einer Datenbank gegenüber Excel
| Problem bei Excel | Lösung durch Datenbank |
|---|---|
| Redundanz (doppelte Daten) | Daten werden nur EINMAL gespeichert |
| Kein Teamwork | Viele Nutzer gleichzeitig möglich |
| Keine Sicherheit | Zugriffsrechte, automatische Backups |
| Strukturchaos | Feste Regeln, wer was ändern darf |
🔵 BONUS: Ein kurzer Blick in die Geschichte

Optional: Dieser Teil ist nur für Neugierige. Du kannst ihn überspringen und später wiederkommen.
Wie alles begann
1970: Dr. Edgar F. Codd, ein Mathematiker bei IBM, veröffentlicht ein Papier mit dem Titel „A Relational Model of Data for Large Shared Data Banks“. Er beschreibt, wie man Daten in Tabellen organisieren könnte, die miteinander in Beziehung stehen. Das relationale Modell war geboren.
1980er: Die ersten kommerziellen Datenbanksysteme kommen auf den Markt:
- Oracle (1979) – heute Marktführer im Enterprise-Bereich
- IBM DB2 (1983) – IBMs eigene Umsetzung von Codds Ideen
- Informix (1980) – lange Zeit die schnellste Datenbank, besonders beliebt auf Unix-Systemen. Wurde 2001 von IBM aufgekauft.
1990er: Weitere große Namen erscheinen:
- Microsoft SQL Server (1989)
- PostgreSQL (1996) – Open Source, sehr standard-konform
- MySQL (1995) – Open Source, einfach zu nutzen
2009: MariaDB entsteht als Fork (Abspaltung) von MySQL, nachdem Oracle MySQL gekauft hatte. Die Community wollte eine unabhängige Weiterentwicklung sicherstellen.
Heute: SQL (die Sprache, die du lernst) ist seit über 40 Jahren der Standard. Die Basics, die du hier lernst, funktionieren überall – ob MariaDB, MySQL, PostgreSQL, Oracle oder die Überbleibsel von Informix.
💬 Real Talk: Die Kursplanung
Java Fleet Büro, großer Besprechungsraum, 13:00 Uhr. Das Team sitzt zusammen, um den neuen SQL-Grundkurs zu planen. Am Tisch: Franz-Martin, Elyndra, Nova, Kat, Tom und Ayşe.
Franz-Martin: „Also, wir machen einen SQL-Kurs für Nicht-Techniker. BWLer, Marketingleute, Chemiker. Wie holen wir die ab?“
Ayşe: „Ich hab mit ein paar Leuten aus der Zielgruppe gesprochen. Die erste Reaktion war meistens: ‚SQL? Das ist doch was für Programmierer. Warum soll ich das lernen?'“
Tom: „Für mich als Informatikstudent war das nie eine Frage. Aber ich verstehe, dass das für andere nicht offensichtlich ist.“
Elyndra: „Dann müssen wir genau da anfangen. Nicht mit Syntax, sondern mit dem Warum.“
Kat: „Vielleicht mit Alltagsbeispielen? Die meisten merken gar nicht, wie oft sie mit Datenbanken interagieren.“
Nova: „Stimmt. Jedes Mal wenn du bei Aldi an der Kasse stehst und es piept – das ist ein Datensatz. Produkt, Preis, Uhrzeit, Filiale.“
Ayşe: „Das ist gut. Oder Amazon – du legst was in den Warenkorb, bestellst, kriegst eine Versandbestätigung. Das sind alles Datenbankoperationen.“
Franz-Martin: „Ich kann auch was aus meiner Erfahrung beitragen. In den Nuller Jahren war ich Datenbankadmin. Wir hatten eine Informix-Datenbank mit 500 Millionen Datensätzen. Die Marketingabteilung brauchte ständig Auswertungen.“
Ayşe: „Und wie lief das?“
Franz-Martin: „Am Anfang mühsam. Ich musste die Daten in Excel exportieren – und Excel konnte damals nur 65.000 Zeilen. Ich hab denen teilweise zehn Dateien geschickt für eine Auswertung.“
Tom: „Das klingt nach einem guten Beispiel für den Kurs. Zeigt die praktischen Grenzen von Excel.“
Franz-Martin: „Genau. Irgendwann haben wir das Marketing in SQL geschult. Danach konnten sie ihre Auswertungen selbst machen. Keine Wartezeit, keine zerstückelten Excel-Dateien.“
Kat: „Das ist auch heute noch relevant. Wenn ich wissen will, wie ein Feature genutzt wird, schreib ich mir eine Query. Ich muss niemanden fragen.“
Ayşe: „Also die Kernbotschaft: SQL macht unabhängig. Du kannst deine eigenen Fragen an die Daten stellen.“
Elyndra: „Und wir sollten betonen, dass das keine Raketenwissenschaft ist. Die Grundlagen sind überschaubar.“
Nova: „Ich erinner mich noch an meinen Anfang. Die ersten SELECT-Abfragen waren wie Magie – plötzlich konnte ich Daten filtern und sortieren, ohne alles manuell durchzugehen.“
Franz-Martin: „Gut. Dann haben wir einen roten Faden: Warum Datenbanken, wo sie im Alltag vorkommen, warum SQL auch für Nicht-Techniker sinnvoll ist. Elyndra, du übernimmst die didaktische Struktur?“
Elyndra: „Mach ich. Ich setz mich heute Nachmittag dran.“
✅ Checkpoint: Hast du es verstanden?
Bevor du weitermachst, teste dein Wissen:
Quiz:
Frage 1: Nenne zwei Probleme, die entstehen, wenn mehrere Personen gleichzeitig mit einer Excel-Datei arbeiten wollen.
Frage 2: Was bedeutet „Redundanz“ im Zusammenhang mit Daten?
Frage 3: Erkläre mit eigenen Worten das Client-Server-Prinzip.
Frage 4: Was ist der Unterschied zwischen einer „Datenbank“ und einem „Datenbank-Management-System (DBMS)“?
Frage 5: Nenne zwei Vorteile einer Datenbank gegenüber Excel.
Mini-Challenge:
Aufgabe:
Denk an deinen eigenen Arbeitsplatz oder ein Hobby. Welche Daten werden dort verwaltet? Würde eine Datenbank Sinn machen?
Beispiele zum Nachdenken:
- Vereinsmitglieder und deren Beiträge
- Kunden und deren Bestellungen
- Bücher und wer sie ausgeliehen hat
- Projekte und die beteiligten Personen
Schreib dir auf:
- Welche „Dinge“ (Objekte) gibt es? (z.B. Kunden, Produkte…)
- Welche Informationen gehören zu jedem Ding? (z.B. Name, Adresse…)
- Wie hängen die Dinge zusammen? (z.B. Kunde bestellt Produkt)
Lösung:
Es gibt keine „falsche“ Lösung hier! Wir werden deine Gedanken morgen am Anfang von Tag 2 aufgreifen und schauen, wie man sowas strukturiert.
❓ Häufig gestellte Fragen
Frage 1: Muss ich programmieren können, um SQL zu lernen?
Nein! SQL ist keine Programmiersprache im klassischen Sinn. Es ist eher eine „Abfragesprache“. Du beschreibst, WAS du willst – nicht WIE der Computer es machen soll. Das macht es auch für Nicht-Programmierer zugänglich.
Frage 2: Ist SQL schwer zu lernen?
Die Grundlagen sind überraschend einfach. Die wichtigsten Befehle (SELECT, FROM, WHERE) kannst du an einem Tag lernen. Natürlich gibt es auch fortgeschrittene Themen – aber für den Alltag reichen oft schon die Basics.
Frage 3: Welche Datenbank soll ich installieren?
Für diesen Kurs brauchst du erstmal nichts zu installieren. Wir konzentrieren uns auf die Konzepte. Wenn du praktisch üben willst, empfehlen wir MariaDB oder MySQL – aber das besprechen wir am Tag 4.
Frage 4: Excel hat doch auch Filter und Sortierung. Wozu dann SQL?
Excel ist super für kleine Datenmengen und schnelle Analysen. Aber Excel hat harte Grenzen:
| Excel-Version | Max. Zeilen | Max. Spalten |
|---|---|---|
| Excel 97-2003 (.xls) | 65.536 | 256 |
| Excel 2007+ (.xlsx) | ~1 Million | ~16.000 |
Klingt viel? Ein mittelgroßer Online-Shop hat schnell 100.000 Bestellungen pro Jahr. Mit Positionen, Kunden, Produkten… da sind die Excel-Limits schnell erreicht.
Und selbst wenn die Daten reinpassen: Versuch mal, 500.000 Zeilen in Excel zu öffnen. Dein Rechner wird leiden. Eine Datenbank schluckt das ohne Probleme.
Außerdem: Bei Excel kann nur einer gleichzeitig die Datei bearbeiten. Bei einer Datenbank können 50 Leute parallel arbeiten.
Frage 5: Brauche ich SQL in meinem Job?
Das hängt von deinem Job ab. Aber: Daten werden immer wichtiger. Wer Daten abfragen und analysieren kann, hat einen Vorteil. Selbst wenn du nicht täglich SQL schreibst – das Verständnis hilft dir, mit IT-Kollegen zu kommunizieren oder Tools besser zu nutzen.
Frage 6: Gibt es verschiedene SQL-„Dialekte“?
Ja, aber die Unterschiede sind kleiner als man denkt. Etwa 90% von dem, was du hier lernst, funktioniert überall: MySQL, MariaDB, PostgreSQL, Oracle, SQL Server… Die Grundlagen sind standardisiert.
Frage 7: Tom hat gefragt, ob Excel nicht eigentlich „lowkey eine Datenbank“ ist. Was sagst du dazu?
Real talk: Excel KANN Daten speichern, klar. Aber es fehlen die Kernfeatures einer echten Datenbank – Mehrbenutzerbetrieb, Zugriffsrechte, referenzielle Integrität, Transaktionen… Honestly, Excel ist eher wie ein Notizbuch. Gut zum Aufschreiben, aber nicht dafür gemacht, dass 50 Leute gleichzeitig reinschreiben.
📚 Quiz-Lösungen
Hier sind die Antworten zum Quiz von oben:
Frage 1: Nenne zwei Probleme, die entstehen, wenn mehrere Personen gleichzeitig mit einer Excel-Datei arbeiten wollen.
Antwort:
- Dateisperrung: Wenn eine Person die Datei geöffnet hat, können andere sie nur „schreibgeschützt“ öffnen. Änderungen müssen warten.
- Versionschaos: Wenn Leute Kopien machen und parallel bearbeiten, entstehen mehrere Versionen (Final, Final2, WIRKLICH-Final…). Am Ende weiß niemand, welche die aktuelle ist.
Weitere mögliche Antworten: Überschreiben von Änderungen, fehlende Nachverfolgung wer was geändert hat.
Frage 2: Was bedeutet „Redundanz“ im Zusammenhang mit Daten?
Antwort:
Redundanz bedeutet, dass dieselbe Information mehrfach gespeichert wird.
Beispiel: Wenn die Adresse eines Kunden in jeder Bestellzeile steht, ist das redundant. Die Adresse existiert dann 10x statt 1x.
Das Problem: Bei Änderungen müssen alle Kopien aktualisiert werden. Vergisst man eine, entstehen widersprüchliche Daten.
Frage 3: Erkläre mit eigenen Worten das Client-Server-Prinzip.
Antwort:
Beim Client-Server-Prinzip gibt es zwei Rollen:
- Client: Derjenige, der eine Anfrage stellt (z.B. „Zeig mir alle Kunden aus Berlin“)
- Server: Derjenige, der die Anfrage bearbeitet und das Ergebnis liefert
Wie im Restaurant: Du (Client) bestellst, die Küche (Server) kocht, du bekommst dein Essen.
Der Vorteil: Viele Clients können gleichzeitig Anfragen an denselben Server schicken.
Frage 4: Was ist der Unterschied zwischen einer „Datenbank“ und einem „Datenbank-Management-System (DBMS)“?
Antwort:
- Datenbank: Die eigentlichen Daten (deine Kunden, Produkte, Bestellungen…)
- DBMS: Die Software, die diese Daten verwaltet (MySQL, MariaDB, PostgreSQL…)
Vergleich Bibliothek:
- Datenbank = die Bücher
- DBMS = das Bibliothekssystem (Katalog, Ausleihsystem, Mitarbeiterin…)
Frage 5: Nenne zwei Vorteile einer Datenbank gegenüber Excel.
Antwort:
- Mehrbenutzerfähigkeit: Viele Nutzer können gleichzeitig auf dieselben Daten zugreifen, ohne dass Dateien gesperrt werden.
- Weniger Redundanz: Daten werden nur einmal gespeichert. Änderungen gelten sofort überall.
Weitere mögliche Antworten:
- Zugriffsrechte (wer darf was sehen/ändern)
- Automatische Backups
- Bessere Performance bei großen Datenmengen
- Verknüpfung von Tabellen
🎉 Tag 1 geschafft!
Du hast es geschafft! 🚀
Das hast du heute gelernt:
- ✅ Warum Excel bei größeren Datenmengen an Grenzen stößt
- ✅ Was eine Datenbank ist und was ein DBMS macht
- ✅ Wie das Client-Server-Prinzip funktioniert
- ✅ Welche Vorteile Datenbanken gegenüber Excel haben
Du verstehst jetzt: Die Grundidee hinter Datenbanken – und warum sie in fast jedem Unternehmen zum Einsatz kommen.
Honestly? Das war der theoretischste Tag. Ab morgen wird es konkreter, und ab Tag 4 tippen wir die ersten echten SQL-Befehle. 💪
Wie geht’s weiter?
Morgen (Tag 2): Das relationale Modell – Denken in Tabellen
Was dich erwartet:
- Du lernst, wie Datenbanken Daten in Tabellen organisieren
- Die Begriffe Relation, Tupel, Attribut (klingt kompliziert, ist es nicht!)
- Du siehst unsere versandhandel-Datenbank zum ersten Mal im Detail
- Warum man Daten auf mehrere Tabellen aufteilt
Brauchst du eine Pause?
Mach sie! Lernen braucht Zeit. Lass das Wissen sacken. Morgen geht’s weiter. 😊
Tipp für heute:
Denk mal bewusst darüber nach, wo dir im Alltag Datenbanken begegnen. Online-Banking? Streaming-Dienste? Buchungssysteme? Überall stecken Datenbanken dahinter!
🛠️ Troubleshooting
Problem: „Das ist alles sehr abstrakt. Ich kann mir noch nichts darunter vorstellen.“
Lösung: Das ist völlig normal am ersten Tag! Wir haben bewusst noch keine Praxis gemacht. Ab Tag 4 wird es konkret mit echten SQL-Befehlen. Heute ging es darum, das „Warum“ zu verstehen.
Problem: „Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe.“
Lösung: SQL ist keine Raketenwissenschaft. Die Grundlagen sind simpler als die meisten denken. Wenn du diesen Text verstanden hast, bist du auf einem guten Weg. Bleib dran!
📖 Im Buch nachlesen
Mehr Details zu den heutigen Themen findest du in:
Kapitel 1: Einführung in Datenbanken
- 1.1 Warum Datenbanken?
- 1.2 Das Problem: Wenn Excel nicht mehr reicht
- 1.3 Datenbankgeschichte
- 1.4 MariaDB im Vergleich
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Wenn du es genau wissen willst, führt kein Weg an der offiziellen Doku vorbei.
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